Anti-Gewalt-Training

Das Anti-Gewalt-Training dient dazu, aggressive Verhaltensweisen vorzubeugen oder sie abzubauen. Man schult die Personen wie sie mit ihren Konflikten umgehen können, um zukünftige Auseinandersetzungen zu vermeiden. Selbst, wenn ihnen Gewalt androht wird, sollen die Teilnehmer nach dem abgeschlossenen Antiaggressionstraining nicht mit Gegengewalt reagieren, sondern sich lieber aus der Situation entfernen.

Die Teilnehmer werden mit aggressivem Verhalten konfrontiert, sowohl dem eigenen als auch dem der anderen.

Da aggressives Verhalten oft durch Provokation ausgelöst wird, lernt man im AGT, wie man mit Provokation umgehen kann. Die Teilnehmer sollen lernen, auf Gewalt zu verzichten und Gewalt aus dem Weg zu gehen.

Wir simulieren bestimmte Situationen, in denen bekannte Verhaltensmuster auftreten und trainieren neue, alternative Verhaltensweisen wie sich die Teilnehmer zukünftig verhalten können.

Hierzu sollen Schlichtungs- und Deeskalationsstategien erlernt werden.

Auch das Theoretische Wissen über Aggressionen wird Teilnehmern beim Anti-Aggressionstraining vermittelt. Ziel ist es die Ursachen der eigenen Aggressionen zu verstehen und gezielt Lösungen zu finden

Die Teilnahme kann freiwillig geschehen oder auch gerichtlich angeordnet werden.

Ausgeschlossen von der Teilnahme sind Personen, die sich durch psychische oder sexuelle Gewalt aggressiv verhalten, sowie Betroffene, die zunächst eine psychische Erkrankung bewältigen müssen.

Das Hauptziel beim Antiaggressionstraining ist, alternative Verhaltensweisen und Einstellungen für kritische Situationen aufzuzeigen und einzuüben.

Beispiele für kritische Situationen:

  • Vermeintliche Angriffe und Provokationen
  • Missverständnisse
  • Konflikte und Streit
  • Frustrationen
  • Enttäuschungen
  • Kränkungen

Grundregeln

  • Gewalt wird in keiner Form akzeptiert
  • Konfliktsituationen werden nur simuliert und nicht körperlich ausgetragen
  • In der Trainingsgruppe darf niemand ausgegrenzt werden
  • Konflikte zwischen einzelnen Teilnehmern der Gruppe werden nicht ignoriert, sondern offen kommuniziert

Inhalte des AGT

  • Konfrontation und Provokation gegenüber den Teilnehmern
    Sie sollen lernen, diese Situation auszuhalten und nicht gewalttätig zu werden
  • Biografische Arbeit / Lebenslinien
  • Möglichkeiten von Alternativen Verhaltensweisen werden besprochen und jeweils im nächsten Treffen überprüft
  • Sensibilisierung für Selbst – und Fremdwahrnehmung

Um die eigenen Aggressionen in den Griff zu bekommen, muss zuerst eine Stärkung der Selbst- und Fremdwahrnehmung erfolgen. Nur wenn man die eigenen persönlichen Fähigkeiten ehrlich und wahrheitsgetreu einschätzt und sich der eigenen Gefühle bewusst ist, kann eine Basis für Veränderung geschaffen werden.

  • Neue konstruktive Einstellungen und Handlungsmöglichkeiten werden diskutiert
  • Erlernen sozialer Kompetenzen
    Oft entstehen Situationen mit Aggressionspotential durch Probleme in der Kommunikation.

Das Erlernen von wertschätzender Kommunikation mit unseren Mitmenschen ist ein wichtiger Bestandteil im Anti-Aggressionstraining. Beispielsweise werden hier bestimmte Rollenspiele geübt

  • Kooperative Übungen mit anderen Teilnehmern
    Durch das Arbeiten in der Gruppe, lernen die Teilnehmer, dass man zusammen mehr erreichen kann als allein. Hier ist Kooperation und gegenseitiges Vertrauen gefordert
  • Heißer Stuhl:
    Konfrontationstechnik, bei der sich der Teilnehmer inhaltlich und emotional mit seinem Verhalten auseinandersetzen muss
  • Entspannungsübungen:
    Aneignung von Strategien um die Anspannung im eigenen Körper frühzeitig zu erkennen und zu lindern.
  • Täter-Opfer-Ausgleich:

Man konzentriert sich auf die Bearbeitung des Konflikts und die Wiedergutmachung des entstandenen Schadens. Der durch die Tat entstandene Konflikt soll beigelegt werden und eine Aussöhnung erreicht werden.

Das Opfer kann seine/ihre eigenen Gefühle zum Ausdruck bringen und eigene Vorstellungen über eine Wiedergutmachung in das Gespräch einbringen.

Der Täter hat die Möglichkeit seine Gründe für die Tat zu schildern und Verantwortung für das eigene Handeln zu übernehmen sowie dem Opfer zu zeigen, dass seine/ihre Gefühle ernst genommen werden.